Artist: | Reinhard Mey (Deutsch) |
User: | Ted Taff |
Duration: | 264 seconds |
Delay: | 12 seconds |
Chord names: | Default |
Abusive: | |
Comment: | - |
[Strophe 1]
D F#m G D
Ich denke, ich muss so zwoelf Jahre alt gewesen sein,
G A D
und wieder einmal war es Zeugnistag.
D F#m G D
Nur diesmal, dacht' ich, bricht das Schulhaus samt Dachgestuehl ein,
G A D
als meines weiss und haesslich vor mir lag.
A D A D
Dabei war n meine Hoffnungen keineswegs hoch geschraubt,
E A
ich war ein fauler Hund und obendrein
G A D G
hoechst eigenwillig, doch trotzdem haette ich nie geglaubt
D A Bm D A D
so ein totaler Versager zu sein, ein totaler Versager zu sein.
[Strophe 2]
D F#m G D
So, jetzt ist es passiert, dacht ich mir, jetzt ist alles aus,
G A D
nicht einmal eine Vier in Religion.
D F#m G D
Oh Mann, mit diesem Zeugnis kommst du besser nicht nach Haus,
G A D
sondern allenfalls zur Fremdenlegion.
A D A D
Ich zeigt' es meinen Eltern nicht und unterschrieb fuer sie,
E A
schoen bunt, sah nicht schlecht aus, ohne zu prahl'n.
G A D G
Ich war vielleicht ne Niete in Deutsch und Biologie,
D A Bm G
dafuer konnt ich schon immer ganz gut mal'n,
D A D
dafuer konnt ich schon immer ganz gut mal'n,
[Strophe 3]
D F#m G D
Der Zauber kam natuerlich schon am naechsten Morgen raus,
G A D
die Faelschung war wohl doch nicht so geschickt.
D F#m G D
Der Rektor kam, holte mich schnaubend aus der Klasse raus,
G A D
so stand ich da, allein, stumm und geknickt.
A D A D
Dann liess er meine Eltern kommen, lehnte sich zurueck,
E A
voll Selbstgerechtigkeit genoss er schon
G A D G
die Maulschellen fuer den Betrueger, das missrat ne Stueck,
D A Bm G
diesen Urkundenfaelscher, ihren Sohn,
D A D
diesen Urkundenfaelscher, ihren Sohn.
[Strophe 4]
D F#m G D
Mein Vater nahm das Zeugnis in die Hand und sah mich an
G A D
und sagte ruhig: "Was mich anbetrifft,
D F#m G D
so gibt es nicht die kleinste Spur eines Zweifels daran,
G A D
das ist tatsaechlich meine Unterschrift."
A D A D
Auch meine Mutter sagte, ja, das sei ihr Namenszug.
E A
Gekritzelt zwar, doch muesse man verstehn,
G A D G
da sie vorher zwei grosse, schwere Einkaufstaschen trug.
D A Bm G
Dann sagte sie: "Komm, Junge, lass uns gehn."
D A D
........"Komm, Junge, lass uns gehn"
[Strophe 5]
D F#m G D
Ich hab noch manches lange Jahr auf Schulbaenken verlor'n
G A D
und lernte widerspruchslos vor mich hin,
D F#m G D
Namen, Tabellen, Theorien - von hinten und von vorn,
G A D
dass ich dabei nicht ganz verbloedet bin!
A D A D
Nur eine Lektion hat sich in den Jahr'n herausgesiebt,
E A
die eine nur aus dem Haufen Ballast:
G A D G
Wie gut es tut, zu wissen, dass dir jemand Zuflucht gibt,
D A Bm G
ganz gleich, was du auch ausgefressen hast,
D A D
ganz gleich, was du auch ausgefressen hast!
[Strophe 6]
D F#m G D
Ich weiss nicht, ob es rechtens war, dass meine Eltern mich
G A D
da rausholten und - wo bleibt die Moral?
D F#m G D
Die Schlauen diskutier'n, die Besserwisser streiten sich,
G A D
ich weiss es nicht, es ist mir auch egal.
A D A D
Ich weiss nur eins, ich wuensche allen Kindern auf der Welt,
E A
und nicht zuletzt natuerlich dir, mein Kind,
G A D G
wenn's brenzlig wird, wenn's schiefgeht, wenn die Welt zusammenfaellt,
D A Bm G
Eltern, die aus diesem Holze sind,
D A D G D
Eltern, die aus diesem Holz geschnitten sind